Jubiläumsgala

Event Details:

Tonhalle Wil
Tonhallestrasse 29, 9500 Wil
24.04.2019 08:00 - 13:30

Der heimliche Hauptsponsor hat den FC Wil bereits mit über zehn Millionen unterstützt.

Ob Super League oder Challenge League, ob Roger Bigger oder Mehmet Nazif Günal, ob Cupsieg oder Abstiegsrunde in der Nationalliga B: Der Club 2000 greift dem FC Wil seit einem Vierteljahrhundert finanziell unter die Arme. Die Pflege von Geschäfts-Kontakten ist oftmals aber mindestens so wichtig wie der Sieg im Bergholz. Vor wenigen Tage wurde das 25-jährige Bestehen gefeiert.

Text: Simon Dudle (HalloWil)
Bilder: Jürg Roth

Jahrelang war der Sirnacher Kürchenbauer Hans Eisenring Hauptsponsor des FC Wil. Seit diesem Jahr ist es die Non-Profit-Stiftung Mahrberg Library. Andere waren es zuvor. Eines ist aber immer gleichgeblieben: Heimlicher Hauptsponsor ist der Club 2000 – und das seit 1994. Schon mit über zehn Millionen Franken hat er in den 25 Jahren seit der Gründung den FC Wil unterstützt, wie Club-2000-Präsident Manfred Raschle errechnet hat.

Apropos Raschle: Er ist nach Hansruedi Scherrer, Heinz Schmidhauser, Thomas Schai, Elisabeth Eberle und Walo Hegelbach der sechste Präsident. Als die Vereinigung Mitte der 1990er-Jahre gegründet wurde, war Raschle noch Spieler der ersten Mannschaft, die zuvor innerhalb von zwei Jahren unter Trainer Christian Gross den Durchmarsch von der 2. Liga in die Nationalliga B geschafft hatte. Die Spieler waren damals keine Profis, bekamen keinen Lohn und mussten nach Wochentags-Spielen andern morgens wieder im Büro auftauchen. In der zweithöchsten Spielklasse mussten professionelle Strukturen aufgebaut werden. Um den Profibetrieb zu finanzieren, wurde der Club 2000 ins Leben gerufen.

Als das Geld nicht mehr gebraucht wurde

Die Zahl 2000 hatte zwei Hintergründe: Einerseits war dies der jährlich zu entrichtende Mitgliederbeitrag, der in der Zwischenzeit auf 2200 Franken für Einzelpersonen angehoben worden ist. Es ging aber auch um das Jahr 2000, welches zu Gründungszeiten noch in weiter Ferne war und ein Fernziel darstellte, um bis dann einen professionellen FC Wil unterstützen zu können. «Der Club 2000 ist in guten wie schlechten Zeiten eng mit dem FC Wil verbunden und sein Rückgrat», sagt Raschle.

Beim Rückblick auf die 25 Jahre sind neben den Erfolgen wie der Cupsieg, den internationalen Spielen oder dem 11:3-Sieg gegen den «grossen Bruder» FC St. Gallen jene beiden Phasen prägend, in welchen ausländische Investoren das Sagen hatten. So in den Jahren 2002 und 2003, als die dubiosen Machenschaften um Präsident Andreas Hafen aufgeflogen waren und sich die Vereinsverantwortlichen in die Fänge des Ukrainers Igor Belanov stürzen mussten, um die Liquidität zu gewährleisten. Als 13 Jahre später aus freien Stücken türkische Investoren angeheuert worden waren, war die Situation für die Club-2000-Verantwortlichen anders. Das Geld der Vereinigung wurde nicht mehr gebraucht, da es bei den «türkischen Freunden», wie Raschle zu pflegen sagt, in Hülle und Fülle vorhanden war. Trotzdem wurden die Gelder – entgegen gewisser Medienberichte – nicht eingefroren. Allerdings musste in jener Zeit ein markanter Rückgang der Anzahl Mitglieder akzeptiert werden. Heute sind rund 120 Personen Mitglied im Club 2000. Deren 15 gehören den Premium-Club an. Dessen Mitglieder zahlen pro Jahr 10’000 Franken, bekommen mehr Leistungen, zahlen aber in erster Linie mehr in den FC Wil.

Gala-Abend zum Jubiläum

Der Club 2000 ist aber mittlerweile mehr als ein Zusammenschluss von Fussball-Liebhabern in führenden Funktionen. Das Netzwerken und Geschäften steht genauso im Vordergrund, etwa beim mehrfach im Jahr stattfindenden Business-Lunch, einem kulturellen Anlass, dem Business-Speed-Dating, dem Neujahrsempfang oder selbst beim jährlichen Bowling- oder Jassabend. «Bei uns kann man offen über das Geschäft reden, damit Aufträge untereinander vergeben werden können und diese in der Region bleiben», sagt Raschle. Eine Vielzahl an Mitgliedern war auch am vergangenen Samstag dabei, als bei einem Galaabend in der Tonhalle zusammen mit dem Stimmartisten Martin O. das 25-jährige Bestehen gefeiert wurde. Die Feier dauerte bis weit in den Morgen hinein, wie man hört. Ein Viertel-Jahrhundert Club 2000 – und noch kein bisschen müde.

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